ドイツ Badische Zeitung (バーディシュ新聞)
9月 24日付け 記事
Salomon sieht Statuen-Streit als “kulturelles Missverständnis”
サロモン(フライブルグ市長)は彫像紛争を「文化的な誤解」と見ている
http://www.badische-zeitung.de/freiburg/ob-salomon-ueber-den-wirbel-den-eine-statue-ausgeloest-hat–127585600.html
ドイツで慰安婦像計画が中止に持ち込まれたフライブルク市のソロモン市長が直接インタビューに答えた記事をご紹介します。
市の正式な回答と取ることができると考えます。
以下、日本語訳と原文ドイツ語をご紹介します。
日本語訳はドイツ在住の有志の方によるものです。
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Badische Zeitung
Freiburg 24.September 2016 12.39 Uhr
サロモンは彫像紛争を「文化的な誤解」と見ている
フライブルク市の韓国姉妹都市からのブロンズ像はシグナルとなるべきであった -日本の姉妹都市との紛争の種をまく-
ディーター・サロモン市長は慰安婦に関する怒り憤懣をどう捉えているか?如何に考えるか?
一見、悪意無く見えた贈り物は外交上の混乱につながった。フライブルクの姉妹都市、韓国Suwon市の市長は同じく市長仲間であるサロモンに感動的な彫像を贈与した – いわゆる慰安婦と呼ばれる人や戦争における性的暴力に対する追悼として-
この為の設置場所は既に確保されていたが日本からのプロテストは巨大なものであった。
記者 ウーヴェ・マウフはこのスキャンダルについてソロモン氏にインタビュー。
BZ (Badische Zeitung = バ-ディシュ新聞)
あなたの今までの任期中にこの様な国際的な反響を含む大混乱を経験しましたか?
S (Salomon)
まったくありません。もし誰かが3週間前にこの様な話をしたら私はまったく有り得ないと言っていた筈です。
私たちは、全く無実無罪の状態に在ったが気がついたら大いなるジレンマに陥ってしまっていた。
(オリジナルのドイツ語表現は:“くるぶしまで糞溜めに浸かっている“と品の無い言葉)
BZ
なぜアジアの2国間の戦争時の残虐行為を思い出させる記念碑をフライブルクに立たせる必要があるのか?これは模範的では無いと思うが?
S
これはどう評価するかの問題だと思います。我々がSuwon市で話し合ったことは現在の日本の政治に汚名を着せる事ではなく、同様に、私たちはドイツの痛みを伴うプロセスと歴史の暗い章を回避することを学んだ - この様なことが再び起こらぬよう-
戦争中の性暴力は日本だけで作り出されたものでは無いと私たちは考えています。考えてみて下さい旧ドイツ軍が何をしたかを、20年前に旧ユーゴスラビアで何が起こったかを。この彫像は、模範的、例示的であるべきなのです。
BZ
振り返って見て、あなたは無知、無邪気だったと言えますか?
S
もし我々が問題を感じ取っていたなら、この事件を調べ習熟した筈です、そして直ぐに紛争の種となるとの考えに行き着いたはずです。
私は単にパートナーシップに際してSuwon市からのプレゼントと理解しておりました。しかし、それはより複雑でした。
Suwon市長は市民主導の寄付により調達された資金でこの彫像を賄ない、そしてその意義は, この彫像を世界中に設置し日本に外交的圧力を加えることにありました。私がこれを知った時、私は悪用されたと感じました。
私は、韓国と日本の間の紛争での一つのツールでした。これは姉妹都市提携の目的では無く、この件で敏感になっている同じ提携都市を日本に持っている以上は特にです。
BZ
Suwon市長は寄贈した彫像がこのような反応を引き起こすと知らなかったのか?
S
同僚であるSuwon市長を私は高く評価しています。以前、彼は弁護士として人権や環境に取り組み如何にキャンペーンを実行するかを熟知しているはずです。彼はこの手法をまだ完全に放棄していないと私は思います。
もし3週間前に誰かが私に説明したら、有り得ない話と私は一蹴していた筈です。
BZ
どの様にこの問題を解決するのですか?
S
問題は解決されました。今朝、私は松山市長に電話をし我々は韓国Suwon市からのプレゼントを受け取らない旨を伝えました。
松山市長からは事前に、もし我々が慰安婦像を設置すればフライブルグ市との都市提携を解消するとの表明がありました。
そして私は日本総領事ともこの事を話し感謝されました。
既に私は月曜日にSuwon市長と75分も話し – 我々は一方の提携都市と他方を反目させる事はしたくないと伝え- 彼の理解を得ました。
BZ
遠く離れたフライブルグの一体の彫像が日本の松山市以外誰も知らないはずなのに、この様な怒りの反応を引き起こすとは驚異的である。
S
この様な彫像が大渦を誘発するとは私も想像していませんでした。私は日本、アメリカ、ドイツ在住の日本人からメールを受け取りました。
それらは私に大変希望を持たせるものではありませんでした。日本社会では暗い過去の出来事の再処理がかなり進んでいることからです。
慰安婦事件はインターネット陰謀論ではありません、日本政府は韓国人女性が受けた苦しみに正式に謝罪しており補償基金設けております。
BZ
このテーマはこれまで当地では何の役割も果たしていませんが貴方の同僚であるSuwon市長は貴方と違って大きく発表する必要があるのでは。
S
彼は記者会見で発表し韓国内のすべてのメディアで取り上げられました。ソウルの日本大使館を通して情報は東京に届き、そこからベルリンに伝達され日本総領事が動きました。総領事は非常に憤慨し日独関係への損傷を気ずかっていました。
BZ
貴方はこの問題で貴方の管轄でない外交関係に組み込まれたのでは。
S
私が向き合いたくなく、望んでもいない所です。これは古典的な文化の誤解です。
BZ
貴方は彫像を被害者の追悼として捉え加害者を責める為と見ていないのですね。
S
その通りです。英語では “Statue of peace” で平和の像と言っております。
BZ
市議会で採決するつもりは無かったのですか?
S
私はそう高い所に持ち込むつもりは無かった。これは私に取り単なる客からの贈り物でした。庭園局がら市が管理している庭園を提案されたことから慰安婦像をと考えました。
(解説)
第二次世界大戦中日本軍は主に韓国の少女や女性に強制売春を強いました、韓国は1945年まで日本の植民地であった。
80年代から、かつての「慰安婦」は謝罪と補償を要求しはじめたことで日本政府は、苦境に立たされていました。
昨年12月に日本と韓国の間に合意があり日本は謝罪を意図し800万ユーロの資金を提供、しかし韓国の世論は契約不十分として拒否。
日本では逆に余りにも遠大と多くの人に考えられています。従って紛争は今もくすぶり続けています。
ソウルの日本大使館の前にブロンズの慰安婦少女像があり 米国、カナダ、オーストラリアにはこの慰安婦像のレプリカがあるがヨーロッパにはまだありません。
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24. September 2016 12:39 Uhr
Freiburg
Salomon sieht Statuen-Streit als “kulturelles Missverständnis”
Eine Bronzefigur der koreanischen Partnerstadt Freiburgs sollte ein Zeichen setzen – und stiftet Streit mit der japanischen Partnerstadt. Was hält OB Dieter Salomon vom Ärger um die “Trostfrau”?
Im vergangenen März besiegelten Yeom Tae Young und Dieter Salomon die Städtepartnerschaft Freiburgs mit Suwon. Foto: Günter Burger
Das scheinbar harmlose Geschenk führte zu diplomatischen Turbulenzen. Yeom Tae Young, Bürgermeister von Freiburgs südkoreanischer Partnerstadt Suwon, schenkte seinem Amtskollegen Dieter Salomon eine berührende Statue – eine Erinnerung an die sogenannten Trostfrauen und ein Mahnmal gegen sexuelle Gewalt in Kriegen. Es gab schon einen Standort dafür, doch der Protest aus Japan war riesig. Uwe Mauch hat sich mit Salomon über den Eklat unterhalten.
BZ: Haben Sie in Ihrer Amtszeit jemals so einen Aufruhr mit internationalem Echo erlebt?
Salomon: Überhaupt noch nicht. Wenn mir das jemand vor drei Wochen erzählt hätte, hätte ich gesagt: Das kann nicht sein. Wir waren im Zustand der völligen Unschuld und haben dann gemerkt, dass wir knöcheltief im Fettnapf stehen.
BZ: Wieso sollte überhaupt ein Denkmal, das an Kriegsgräuel zwischen zwei asiatischen Ländern erinnert, in Freiburg stehen? Das ist eher untypisch.
Salomon: Das ist eine Frage, wie man das bewertet. So wie wir das in Suwon besprochen hatten, geht es nicht darum, aktuelle japanische Politik zu brandmarken. Ähnlich wie wir in Deutschland in einem schmerzlichen Prozess gelernt haben, mit den dunklen Kapiteln unserer Geschichte umzugehen – unter der Überschrift: So etwas darf nie wieder passieren –, haben wir uns gedacht, dass natürlich sexuelle Gewalt in Kriegen nicht allein auf Japan gemünzt werden kann. Denken Sie daran, was die deutsche Wehrmacht getan hat, was vor 20 Jahren im ehemaligen Jugoslawien passiert ist, was Jesidinnen vom IS angetan wurde. Diese Statue sollte beispielhaft sein.
BZ: Würden Sie rückblickend sagen, Sie waren zu arglos?
Salomon: Wenn wir ein Problem gewittert hätten, dann hätten wir uns in diese Geschichte eingearbeitet und wären wohl schnell darauf gestoßen, dass das konfliktreich ist. Ich dachte, es handelt sich um ein Geschenk der Stadt Suwon anlässlich der Partnerschaft. Doch es ist komplizierter. Der Bürgermeister sammelt für eine Bürgerinitiative Spenden, mit denen diese Statuen finanziert werden. Und deren Sinn ist es, weltweit aufgestellt zu werden und diplomatischen Druck auf Japan auszuüben. Als ich das erfahren habe, habe ich mich missbraucht gefühlt. Ich war ein Instrument in einem Konflikt zwischen Korea und Japan. Das kann nicht der Sinn einer Städtepartnerschaft sein, und schon gar nicht, wenn man auch eine japanische Partnerstadt hat, die darauf sehr empfindlich reagiert.
BZ: Musste der Bürgermeister von Suwon nicht gewusst haben, dass die geschenkte Statue solche Reaktionen hervorrufen würde?
Salomon: Der Kollege aus Suwon, den ich sehr schätze, war vor seiner Amtszeit Anwalt von Menschenrechts- und Umweltinitiativen und weiß genau, wie man Kampagnen führt. Ich glaube, er hat diesen Modus noch nicht ganz verlassen.
Wenn mir das jemand vor drei Wochen erzählt hätte, hätte ich gesagt: Das kann nicht sein.
BZ: Wie kriegen Sie die Kuh vom Eis?
Salomon: Sie ist vom Eis. Am Morgen habe ich dem Bürgermeisterkollegen in Matsuyama telefonisch mitgeteilt, dass wir das Geschenk aus Suwon nicht annehmen. Er hatte im Vorfeld angekündigt, die Städtepartnerschaft mit Freiburg zu beenden, falls wir die Statue aufstellen. Und ich habe mit dem japanischen Generalkonsul gesprochen, der sich bedankt hat. Bereits am Montag habe ich 75 Minuten lang mit dem Suwoner Bürgermeister Yeom Tae Young gesprochen – er hat verstanden, dass wir nicht eine Partnerstadt gegen die andere ausspielen können.
BZ: Es ist doch erstaunlich, dass eine solche Statue im weit entfernten Freiburg, das in Japan außer in Matsuyama sowieso niemand kennt, solche wütenden Reaktionen hervorruft.
Salomon: Dass eine solche Statue so einen Wirbel auslösen kann, hätte ich mir nicht vorstellen können. Ich habe Mails von Japanern aus Japan, aus den USA, aus Deutschland erhalten, die mich nicht sehr hoffnungsfroh gemacht haben, dass die Aufarbeitung des dunklen Kapitels in der japanischen Gesellschaft weit fortgeschritten ist. Die Geschichte der “Trostfrauen” ist ja keine Internetverschwörungstheorie. Die japanische Regierung hat sich offiziell entschuldigt für das Leid, das die koreanischen Frauen erlitten haben, und einen Entschädigungsfonds eingerichtet.
BZ: Das Thema hat hier ja bislang keine Rolle gespielt. Der Kollege in Suwon muss das im Gegensatz zu Ihnen groß vermeldet haben.
Salomon: Er hat das auf einer Pressekonferenz vorgestellt, und dann war es in allen Medien Koreas. Über die japanische Botschaft in Seoul ging die Nachricht dann nach Tokio, von dort nach Berlin, und von dort wurde gleich der Generalkonsul in Gang gesetzt. Er war sehr verärgert und fürchtete Schaden für das Deutsch-Japanische Verhältnis.
BZ: Sie sind mit dieser Geschichte auf ein diplomatisches Parkett gelangt, auf das Sie nicht hingehören.
Salomon: Wo ich auch nicht hin will. Es war ein klassisches kulturelles Missverständnis.
BZ: Sie haben in der Statue wohl eher eine Erinnerung an die Opfer gesehen und keine Anklage der Täter.
Salomon: Genau. Sie heißt auf Englisch “Statue of peace” – Friedensstatue.
BZ: Hatten Sie daran gedacht, den Gemeinderat darüber abstimmen zu lassen?
Salomon: So hoch wollte ich das gar nicht hängen. Für mich war das ein Gastgeschenk. Das Gartenamt hatte den Stadtgarten als Standort vorgeschlagen, und wir haben gedacht: So machen wir das.
“Trostfrauen”
Im Zweiten Weltkrieg hat die japanische Armee Mädchen und Frauen zwangsprostituiert, darunter viele aus Korea, das bis 1945 japanische Kolonie war. Seit den 80er-Jahren fordern die ehemaligen “Trostfrauen”, wie sie genannt wurden, Entschuldigung und Entschädigung. Die japanischen Regierungen haben sich schwer damit getan. Im vergangenen Dezember gab es ein Abkommen zwischen Japan und Südkorea, das eine Entschuldigung vorsieht sowie einen Fonds mit acht Millionen Euro. In der südkoreanischen Bevölkerung wird die Vereinbarung als unzureichend abgelehnt, in Japan gilt sie vielen als zu weitreichend. So schwelt der Konflikt weiter. Vor der japanischen Botschaft in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul steht ein Mahnmal: ein koreanisches Mädchen aus Bronze, das auf einem Stuhl sitzt und die Hände verkrampft. Nachbildungen dieser “Trostfrau”-Statue gibt es in den USA, Kanada und Australien, aber noch nicht in Europa.